Innovation-Leader’s-Reading List: Bücher, die uns auf unerwartete Weise inspiriert haben

Die Feiertage rücken näher, und vielleicht findest Du endlich Zeit, Dich mit einem guten Buch zu entschleunigen. Um Dir dabei Abhilfe zu leisten, haben wir für Dich eine kleine Leseliste kompiliert. Vielleicht findest Du darin etwas für gemütliche Winterabende. Unser Ziel war, eine inspirierende Lektüre für Führungskräfte zu empfehlen und zugleich ein kurzes Plädoyer für die ausgewählten Bücher zu halten. Wir hoffe, die Auswahl gefällt. In diesem Sinne wünschen wir Dir augenöffnende Erkenntnisse für das kommende Jahr!

1. Josef Albers: To Open Eyes

The Bauhaus, Black Mountain College, and Yale
Frederick A. Horowitz, Brenda Danilowitz

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Ein wunderbares Buch über den disruptiven deutschen Maler und Yale-Professor Josef Albers, der bekannt dafür war, Studierenden das „Sehen zu lernen“. Im täglichen Leben lässt uns unser „vorhersagender Geist“ („Predictive Mind“) die Dinge so betrachten, wie er sie eben vorhersagt. Aber das verstellt uns oft den Zugang zur wahren Natur der Dinge. Die Augen zu öffnen bedeutet, zu lernen, zu beobachten, sich in der Demut des Betrachtens zu üben und dem Verständnis der wahren Natur der Dinge dabei näher zu kommen. Es ist eine faszinierende Reise, mit der man regelrecht resoniert und in der zugleich unsere Handlungsfähigkeit entwickelt wird. Eigentlich geht es in Albers Methode um eine grundlegende pädagogische Fähigkeit; eine Fähigkeit, die in der Zukunft unserer Bildungssysteme eine essentielle Rolle spielen wird. Daher kann ich dieses Buch allen Führungskräften nur sehr empfehlen, so sie sich denn auf die Zukunft vorbereiten wollen.

-Thomas Fundneider, Gründer & Chief Executive Officer

2. Invisible Women

Data Bias in a World Designed for Men
Caroline Criado Pérez

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In diesem Buch analysiert Caroline Criado Pérez eine große „geschlechtsspezifische Datenlücke“, die dazu führt, dass wir Männer als den Standard und Frauen als untypisch behandeln. Es ist eine gewaltige Lücke; denn sie reicht von der medizinischen Forschung und der Regierungspolitik bis hin zur Technologieentwicklung, unseren Arbeitsplätzen und Medien. Ein Großteil jener Daten, nach denen unsere Welt funktioniert, ist nach männlichen Körpern und männlichen Verhaltensweisen modelliert und benachteiligt so oft Frauen und deren Bedürfnisse. Pérez bringt nicht nur eine beeindruckende Reihe von Fallstudien, Geschichten und Forschungsergebnissen aus der ganzen Welt zusammen, die die versteckten Wege aufzeigen, auf denen Frauen vergessen werden, sondern erklärt auch, welche tiefgreifenden Auswirkungen dies auf uns alle hat, aber auch wie wir dieses Problem angehen sollten. Mit Invisible Women lade ich Dich ein, in ein bemerkenswert intelligent geschriebenes Buch einzutauchen, das hoffentlich Deine Sicht auf die Welt verändert.

-Lena Müller-Naendrup, Urban Ecosystems Architect

3. Surfing Uncertainty

Prediction, Action, and the Embodied Mind
Andy Clark

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Unser Gehirn erkennt nicht einfach, was in der Welt vor sich geht. Stattdessen beginnt das, was wir über die Welt wissen, mit Vorhersagen, die sich (bestenfalls) als hilfreich oder praktikabel erweisen. Außerdem liefern uns unsere Sinnessysteme nur dann Informationen, wenn wir solche Vorhersagen zurückweisen müssen. Die Sinneseindrücke, so behauptet der Autor, sind also nichts anderes als Fehlermeldungen. Ein Buch, das so wunderbar plausibel ist, dass es Dich gleichsam skeptisch machen wird. Du solltest es gelesen haben.

-Oliver Lukitsch, Agency Catalyst

4. Noise

A Flaw in Human Judgement
Daniel Kahneman, Olivier Sibony, Cass R. Sunstein

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In einer perfekten Welt würden wir alle rationale Entscheidungen treffen. Aber das tun wir nicht. Unsere begrenzte Rationalität zwingt uns, begrenzt logische Entscheidungen zu treffen. Dennoch versuchen wir, das Beste daraus zu machen. Die Autoren nennen dies „Bias“; also Voreingenommenheit. Und sie stellen uns ein neues Konzept vor: „Noise“ (d.h. Lärm) – ein Fehler in unserem Urteilsvermögen, der leicht zu messen, aber schwer zu erklären und zu überwinden ist. Wie kommt es zum Beispiel, dass ein Richter, der dieselben Regeln anwendet, in fünf Prozent der Fälle ein Asyl für Flüchtlinge gewährt, ein anderer aber in achtundachtzig? Ähnlich wild ist die Streuung der Ergebnisse von Arbeitsplatzbewertungen. Aber für die Umsetzung einer zukunftsorientierten Strategie ist zu viel „Noise“ nicht akzeptabel. Das Buch bietet erste Schritte, um das Problem zu umgehen und Deine Entscheidungsfindung zu bereichern – eine manchmal beunruhigende Lektüre mit großem Wert.

-Tim Benig, CEO von theLivingCore in Deutschland

5. Who’s in Charge?

Free Will and the Science of the Brain
Michael S. Gazzaniga

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Dieses Buch hat meine Sicht auf den menschlichen Geist grundlegend verändert. Es hat mein Denken über mein früheres Handeln, meine Arbeit in der Umweltpsychologie und sogar über die Politik beeinflusst. Es beginnt mit der Frage nach dem freien Willen und seinem Wesen. Gleich zu Beginn wird einem klar, dass die Idee des „freier Wille“ eine irreführende Bezeichnung ist, die eigentlich keinen Sinn macht. Und dass wir, wenn wir mehr über den menschlichen Geist erfahren wollen, die Fragerichtung wechseln müssen.

-Michal Matlon, Place & Architecture Psychologist

6. Theory U

Leading from the Future as it Emerges
C. Otto Scharmer

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Als dieses Buch im Jahr 2007 erschien, wusste ich noch nicht, welche Auswirkungen es auf meine Arbeit haben würde. Ich dachte zunächst einfach, dass Scharmer Themen ansprach, die ihrer Zeit voraus waren. Er sprach von tief greifendem Wandel und Transformation, von „Lernen aus der Zukunft“ und „Future Literacies“. Er befasste sich mit den großen Herausforderungen unserer Zeit, die damals noch nicht so drängend waren. Und er tat dies auf unorthodoxe und ganzheitliche Weise. Scharmer gibt uns einen unkonventionellen und inspirierenden Rahmen für zukunftsorientierte Transformations- und Innovationsprozesse, die über klassische, vergangenheitsorientierte Ansätze hinausgehen. Es ist ein visionäres Buch, das auf einer Fülle von praktischen Beispielen und Geschichten aufbaut und nicht einfach eine wissenschaftliche Abhandlung ist. Auf diese Weise lässt es viele Fragen offen (vor allem zu seinem theoretischen Fundament). Doch gerade diese Offenheit, kombiniert mit konkreten Praktiken, macht das Buch so interessant.


-Markus F. Peschl, Gründer & Chief Science Officer

7. The Enjoyable Company

Making Work Work in the Post-Pandemic World
Thomas Fundneider, Oliver Lukitsch, Michal Matlon, Markus F. Peschl, Carina Rohrbach

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Dieses Buch haben wir geschrieben. The Enjoyable Company schildert, warum „Joy“ das neue Management-Paradigma sein wird, warum sich Unternehmen dafür interessieren sollten und wie Führungskräfte ihre Organisationen so gestalten können, dass es Spaß macht, für sie zu arbeiten. Wie Du erfahren wirst, wirkt sich dies nicht nur auf die Mitarbeiter:innenzufriedenheit aus, sondern vor allem auf Kreativität und Innovationpotentiale – all das in schönem Design verpackt und handgebunden für eine multisensorische Leseerfahrung.